Mit einem Aufruf zum Handeln hat sich die Internationale Liga für Menschenrechte (ILMR) an die Öffentlichkeit gewandt. Darin wirbt die Menschenrechtsorganisation für Solidarität und Hilfe für Flüchtlinge. Das Massensterben von Flüchtlingen im Mittelmeer sowie die Dramen, die sich seit über zwei Jahrzehnten in den Grenzregionen Europas ereignen, seien „eine Bankrotterklärung der Politik der EU und ihrer Mitgliedstaaten“.
Das unrühmliche Ende der von der italienischen Marine im Oktober 2013 eingeleitete See-Not-Rettungs-Operation „Mare Nostrum“ nach nur einem Jahr – trotz der mehr als 150.000 geretteten Menschenleben – verdeutliche die dringende Notwendigkeit einer zivilen Seenotrettung im Mittelmeer, die – anders als die EU-Agentur zur Grenzsicherung FRONTEX – ausschließlich der humanitären Verantwortung und den Menschenrechten verpflichtet Menschen in Seenot und Lebensgefahr rettet, so die Liga weiter. Genau diesem Ziel habe sich die im Mai von Nautikern und MenschenrechtsaktivistInnen in Berlin gegründete Vereinigung „SOS MEDITERRANEE – Europäische Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger im Mittelmeer“ verschrieben. Das erste Rettungsschiff – die MARKAB – steht zum Kauf bereit und soll, wenn alles gut geht und die Finanzierung abgesichert werden kann, bereits im kommenden Herbst ins Mittelmeer entsandt werden. Die Teilnehmer des besagten Gründungstreffens waren einhellig der Auffassung, dass mit SOS MEDITERRANEE eine zivile Vereinigung geschaffen wurde, die hinsichtlich der Zusammensetzung und Professionalität ihrer Mitglieder sowie der Ausrichtung ihrer Satzung gute Voraussetzung mitbringt, die schwierige Aufgabe der Massen-See-Not-Rettung verlässlich und verantwortungsbewusst auch zivil zu bestehen.
Informationen: http://ilmr.de