Flüchtlinge brauchen offene Grenzen – wir alle brauchen eine andere Welt!

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Im Mittelmeer und an den Landesgrenzen Europas spielen sich unbeschreibliche Flüchtlingstragödien ab, von denen die Öffentlichkeit in den Medien nur wenig erfährt. Kaum ein Tag vergeht, an dem nicht auch hierzulande Anschläge auf Flüchtlingsunterkünfte oder tätliche Angriffe auf Flüchtlinge erfolgen.

Es ist unerträglich, daß Flüchtlinge wie unerwünschte Personen behandelt oder gar mit dem Tod bedroht werden!

Mit Abschottung, weiterer Verschärfung der Asylgesetzgebung und Entrechtung von Flüchtlingen werden Menschenrechte verletzt – und Rechtsextremisten der Boden bereitet.

Es gibt keine „guten“ und „schlechten“ Flüchtlinge. Nicht Flüchtlinge, sondern Fluchtursachen müssen bekämpft werden. Das sind Kriege und eine Weltwirtschaftsordnung, die maßlosen Reichtum auf der einen Seite, und auf der anderen massenhaft Hunger und Elend produziert. Wir brauchen eine andere Welt!

Eine gastfreundliche Aufnahme und menschenwürdige Versorgung, die Schaffung von sozialen Kontakten und die Eröffnung von Zukunftsperspektiven sind zentrale Aufgaben einer humanitären Flüchtlingspolitik.

In vielen Gemeinden und Städten unseres Landes engagieren sich Bürgerinnen und Bürger in der Flüchtlingsbetreuung. Ihre Arbeit ist von unschätzbarem Wert für Menschen, die nach traumatisierenden Kriegserlebnissen und Heimatverlust einen Neubeginn in der Fremde wagen müssen.

Unterstützung leisten auch Kulturschaffende, Theater, Musikgruppen, SchriftstellerInnen und bildende KünstlerInnen, die gemeinsam mit Flüchtlingen Lesungen, Ausstellungen, Konzerte und Veranstaltungen vor Ort durchführen.

Wir brauchen eine Kultur der Begegnung, Freundschaft und Solidarität mit Flüchtlingen – statt einer Unkultur der Feindschaft, des Hasses und der Gewalt gegenüber Fremden.

2000 KünstlerInnen und Kulturschaffende, andere Persönlichkeiten und Organisationen haben seit Sommer 2009 den bundesweiten Aufruf www.unruhestiften.de unterzeichnet. Es ist ein Aufruf gegen rechts, gegen die Abwälzung der Krisenfolgen und für die Umverteilung von oben nach unten, gegen die Kriegspolitik der Bundesregierung – und für die Förderung der kulturellen Vielfalt.

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"Flüchtlinge brauchen offene Grenzen – wir alle brauchen eine andere Welt!", UZ vom 7. August 2015



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