Das jüngste Opfer der türkischen Spezialeinheiten war noch nicht einmal geboren: Güler Yanak war im siebten Monat schwanger. Im Krankenhaus von Cizre stellten die Ärzte fest, dass ihr Baby von einer Kugel getroffen worden war.
Die türkischen Sicherheitskräfte hatten Anfang der Woche etwa 17 Städte und Orte in den kurdischen Gebieten unter Ausgangssperre gestellt, sie postieren Scharfschützen auf Dächern und schießen Mörsergranaten in Wohnviertel. Sie blockieren die Strom- und Wasserversorgung und die Kommunikationsverbindungen. Laut der türkischen Regierung bekämpfen sie die PKK – Emine Ayna, Vorsitzende der kurdischen Partei DBP, erklärte: „Bisher wurde bei den Angriffen kein einziger Kämpfer der PKK getötet.“ Es handele sich um einen „gezielten Krieg gegen die kurdische Bevölkerung“.
Die EU arbeitet mit der Türkei zusammen, um Flüchtlinge an ihrer Weiterreise nach Europa zu hindern – nach Angaben des kurdischen Informationsdienstes befinden sich inzwischen über 200 000 Menschen auf der Flucht aus den kurdischen Gebieten der Türkei.