Rund 20 000 Menschen beteiligten sich an den Ostermärschen 2016

Flucht als zentrales Thema

Von Gerd Ziegler

Die Friedensbewegung initiierte bundesweit über die Ostertage rund 80 Kundgebungen und Demonstrationen an denen etwa 20 000 Menschen teilnahmen. „Und es kamen wieder mehr als in den vergangenen Jahren“, berichtete die „Tagesschau“ am 28. März und nannte als Motivation der Ostermarschierer „Bundeswehreinsätze in weltweiten Konflikten oder deutsche Waffenlieferungen in Krisenregionen“.

Der Publizist und Theologe Peter Bürger begrüßte vor dem DGB-Haus in Düsseldorf etwa 600 Menschen. Weitere schlossen sich dem Zug an. Große Zustimmung fand dann der Kulturbeitrag der Gruppe „Musikandes“ vor dem Rathaus, das gleiche galt für die Rede des Oberbürgermeisters Thomas Geisel (SPD).

In Bremen machte Hartmut Drewes, Sprecher des Bremer Friedensforums die westliche Zerstörungspolitik „in Afghanistan, im Irak, in Libyen, in Syrien, in Mali, im Jenen und anderswo“ als Gründe der Flüchtlingsströme aus. „Nicht bei den Schleppern. Das Schleppergeschäft konnte sich ja nur durch die Kriege entwickeln.

Und im Zuge der Kriege wurden von außen Terrorbanden, wie der IS und andere, unterstützt, besonders durch die USA, Saudi Arabien, Katar und die Türkei. Sie erhielten Geld, Waffen und Operationsmöglichkeiten, besonders in Richtung Syrien.“

Eine Demonstration fand auch am US-Fliegerhorst Büchel in der Eifel statt. Dort führten Demonstranten einen Rundgang um das Gelände. Hier werden die letzten in Deutschland stationierten Atomwaffen der USA vermutet.

Auch der DGB Baden-Württemberg hatte zur Teilnahme an den Ostermärschen aufgerufen. „Eine dem Frieden verpflichtete Außenpolitik ist angesichts der Vielzahl der weltweiten Krisenherde und vor allem angesichts des immer aggressiver geführten Krieges in Syrien nötiger denn je. Zu einer aktiven, gewaltfreien Friedenspolitik gehört in allererster Linie, keine Waffen an Aggressorenstaaten und in Krisengebiete zu liefern“ hieß es in dem Aufruf des Gewerkschaftsbundes. Weiter stellte er fest: „Die Konversion von Rüstungsproduktion ist notwendig. Die Beschäftigten in den betreffenden Branchen müssen die Möglichkeit erhalten, auf eine gleichwertige Stelle im zivilen Sektor zu wechseln. Hier ist auch die Politik gefordert, alternative Projekte und die Erschließung ziviler Märkte voranzutreiben, zum Beispiel im Rahmen eines Konversionsfonds.“ Die Gewerkschaften pochen darauf, militärische Forschung an den Hochschulen zu beenden. Massenvernichtungswaffen gehören nach ihrer Auffassung vernichtet, atomare, biologische und chemischen Waffen sollten weltweit konsequent geächtet werden.

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"Flucht als zentrales Thema", UZ vom 1. April 2016



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