Die Qual der Wahl: Besucher der UZ-Friedenstage vom 23. bis 25. August 2024 in Berlin konnten – und mussten – zwischen bis zu sechs zeitgleich stattfindenden Veranstaltungen wählen. Selbst ehrgeizige Besucher haben also zwangsläufig interessante Diskussionsrunden verpasst.
Von fünf dieser Runden stellt UZ Videoaufzeichnungen zur Verfügung. Das Nachhören und -sehen lohnt sich!
Der wirtschaftliche und politische Aufstieg der VR China bringt die alte „westliche“ Ordnung ins Wanken. Die USA als bisherige Hegemonialmacht ringt um ihren globalen Einfluss – mit Krieg und Sanktionen. Darüber, wie sich die internationalen Kräfteverhältnisse verändern und welche Auswirkungen das auf Deutschland hat, diskutierten der Autor und Journalist Jörg Kronauer, der langjährige Leiter des International Peace Bureau, Reiner Braun, und der Vorsitzende der DKP, Patrik Köbele.
„Alles für den Krieg, nichts für die Menschen“ ist das Motto der Ampel-Regierung. Damit das funktioniert, kommt es zu einer Verengung des Meinungskorridors. Wer den Krieg und seine Vorgeschichte erklären will, um über Wege für sein Ende zu sprechen, wird politisch an den Rand gedrängt. Presse- und Meinungsfreiheit stehen auf dem Index. Wie der Kampf gegen Krieg und Faschismus mit dem Kampf um den Erhalt demokratischer Rechte zusammenhängt, darüber diskutierten UZ-Redakteur Vincent Cziesla mit Ferat Kocak (MdA, „Die Linke“), Ingar Solty (Rosa-Luxemburg-Stiftung), Ulrike Eifler (Gewerkschaftssekretärin, „Die Linke“) und Ralf Hohmann (Jurist).
Zu den Höhepunkten der UZ-Friedenstage gehörte die Friedensmanifestation mit Reden und Kulturbeiträgen. Dabei waren Patrik Köbele, Adelheid Rupp, Lühr Henken, Gina Pietsch, Hartmut König und die Internationalen Gäste der UZ-Friedenstage.
Dieses Zitat des Dichters Peter Hacks überschrieb die Matinee zum 75. Jahr der Gründung der DDR. Gina Pietsch, Hartmut König, Andrea Hornung und Patrik Köbele gestalteten ein Programm, bei dem in Gesprächsrunden und mit kulturellen Beiträgen an den bislang einzigen Friedensstaat auf deutschem Boden erinnert wurde. Nicht um der (N)ostalgie willen, sondern um Lehren und Kraft für heutige Kämpfe zu ziehen.
Aus technischen Gründen sind die Musikinstrumente fast gar nicht und der Gesang nicht unterbrechungsfrei zu hören. Wir bitten um Entschuldigung.
Den Gewerkschaften kommt im Widerstand gegen Militarisierung und Kriegsfähigkeit eine zentrale Rolle zu. Im Kampf für mehr Löhne und gegen Sozialabbau können sie dem herrschenden Kürzungskurs etwas entgegensetzen. Doch die Friedensfrage ist derzeit in gewerkschaftlichen Debatten kaum präsent, bestehende Antikriegspositionen werden immer weiter aufgeweicht. Initiativen wie der Aufruf „Gewerkschaften gegen Aufrüstung und Krieg“ setzen dieser Entwicklung etwas entgegen. Aktuelle Verteilungskämpfe und Widerstand gegen Privatisierung wie am Hamburger Hafen und bei der Bahn zeigen, dass Gegenwehr organisiert werden kann. Darüber, wie sich Gewerkschafts- und Friedensbewegung gegen die Kriegsfähigkeit zusammenschließen können, diskutierten Rainer Perschewski (EVG-Bundesvorstand, DKP), Malte Klingforth (ver.di Hamburg), Yusuf As (DIDF, ver.di) und Lühr Henken (BA Friedensratschlag).