Krieg.
Wer sich gegen die Massenbombardierung Gazas stellt, das wahllose Töten von Männern, Frauen, Kindern, ist – Zackomat – Antisemit. Da kann man mit Geschichte kommen, mit Siedlungspolitik, mit Vertreibung, spielt alles keine Rolle. Sogar das Tragen eines Palästinensertuches wird verboten. Es wird alles immer schlimmer und schlimmer und es macht mich: Fertig.
(Nicht-)Fahren I.
Muss zu einer Sitzung ins ferne Leverkusen. Läuft alles, bis zum Leverkusener Kreuz. Ab da zeigt mein Navi 55 Minuten lang an, dass ich in 4 Minuten am Ziel bin. Ist wohl diese Zeitenwende, von der alle sprechen.
Boulen I.
Jahrzehntelang haben der Gartenbro und ich falsch gespielt, Kinderboule quasi, so einfach druff auffe Bahn, Scheißderhundinteich. Jetzt lerne ich, es gibt „le rond“ (Abschusskreis), „la triplette“ (Dreiermannschaft), „la donnée“ (Aufschlagpunkt) oder „le bec“ (Benutzen einer Kugel, die bereits im Spiel liegt, als Bande). Uff. Ich wäre dann wohl zuständig für „éclaircir le jeu“ (das Kugelbild auflockern): Werfe, treffe meine eigene Kugel, beide gehen ins Aus. Und mein Spielpartner so: „Zut alors!“ (verdammt!).
Zähne.
Bekomme einen Anruf, von dem ich mich auch Tage später noch nicht erholt habe: „Die Frau Doktor L. ist längerfristig nicht mehr für sie zuständig. Sie ist schwanger.“ Da habe ich endlich mal jemanden gefunden, dem ich vertraue, und jetzt das. Darf die das überhaupt? Mist.
FDP.
Und wissen Sie was? Wer ein Problem mit Porsche, Sylt oder sonst was hat: Es gibt so viele Parteien, dann kann man eine andere wählen.“ (Christian Lindner) Sehr gerne.
(Nicht-)Fahren II.
Rückfahrt abends, Dunkelheit, Regen, voll. Und SUV-Fahrer, die trotzdem 420 fahren wollen. Ich muss für kleine Karls und will auf einem Parkplatz halten. Was ich nicht sehe, Regen und so: Der letzte Lkw steht mit Warnblinker in der Auffahrt. Ich stehe jetzt dahinter, wegen des Parkplatzes ist auch kein Seitenstreifen zum Anfahren vor mir. Nichts passiert, außer dass der Verkehr wie eine Perlenschnur ohne Lücke links an mir vorbeidonnert. Nach 10 Minuten fasse ich mir ein Herz und bretter ohne Auffahrtsspur einfach auf die Bahn – also „brettern“ heißt hier 60 PS, von 0 auf 100 in wahrscheinlich 14,5 Minuten. Höre Bremsen kreischen und ein sehr, sehr dunkles Warnhorn eines 100-Tonners, der sehr, sehr nah ist. Halte 10 Sekunden den Atem an und … lebe noch. Bin aber: Fertig.
Skandal.
„Im Hamburger Untersuchungsausschuss zur sogenannten Cum-Ex-Affäre sind laut einem Medienbericht zwei Laptops mit mehr als 700.000 E-Mails verschwunden.“ (n-tv) Der nächste Skandal im Skandal. Oder wie Olaf Scholz sagen würde: „Daran habe ich keine Erinnerung“.
Boulen II.
Gemein ist das schon, dass die Begriffe allesamt französisch sind. Mein Fremdsprachenvermögen begrenzt sich auf eine wenige nicht-hochdeutsche Kraftausdrücke aus dem Ruhrpott. Französisch hatte ich zwei Jahre, irgendwann kurz vor Christi Geburt. Und wäre ich nicht gut in Sport gewesen – der Französischlehrer war gleichzeitig mein Sportlehrer –, ich wäre beide Jahre wegen dieses Schulfaches sitzen geblieben. Merde, wie der Franzose wohl sagen würde.
Und wenn ihr meint, ihr hättet gerade ein trauriges Leben: Denkt immer daran, es gibt Menschen, die die Blinker in BMWs und Audis einbauen. Nichts war jemals sinnloser. Oder wie Giovanni Trapattoni einst so richtig bekundete: „Ich habe fertig.“
Pace.