Bei den Syriengesprächen in Genf ist die lange aufgeschobene neue Runde nach wenigen Stunden unterbrochen worden. Bei drei Teilnehmern wurde eine Infektion mit dem Coronavirus festgestellt, so das Büro des UN-Syrienbeauftragten Geir Pedersen am Montag. Die Sitzung sei „nach einem konstruktiven ersten Treffen“ ausgesetzt worden.
Wie es mit der Runde, die eigentlich bis Freitag dauern sollte, weitergeht, war zunächst unklar, ebenso, ob die Teilnehmer in Quarantäne müssen. An den Gesprächen nahmen je 15 Vertreterinnen und Vertreter von Regierung, Opposition und Zivilgesellschaft teil. Auf Videobildern vom Auftakt war zu sehen, dass sie im Konferenzsaal in großem Abstand zueinander saßen und Mund-und-Nasen-Schutz trugen. Nach dem Auftakt tagten die Teilnehmer hinter verschlossenen Türen weiter. Alle waren vor der Abreise aus ihrer Heimat und bei der Ankunft in Genf auf das Virus getestet worden.
Pedersen will zunächst eine Vertrauensgrundlage schaffen, wie er vor dem Auftakt der Gespräche sagte. Ein erster Schritt könne es sein, das Schicksal von Vermissten zu klären. „Millionen von Syrern sind unendlichem Leid ausgesetzt und sie können sich den Luxus nicht leisten, auf einen politischen Durchbruch zu warten“, sagte Pedersen.