Noch nie gab es eine politische Positionierung ohne kritische Begleitung von uns, und so setzen wir uns auch mit dem Papier zum „solidarischen Herbst“ auseinander. Bündnisse in einer so fragilen Lage wie dieser sind ein Wert an sich, der politisch gar nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Kommunistinnen und Kommunisten sind damit von jeher sensibel umgegangen.
Deswegen verwundert in dem Artikel ein Satz ganz besonders: „Es befremdet uns …, wenn Solidarität von der „Ampel“ eingefordert wird.“ Zum besseren Verständnis zitiere ich den Passus aus dem Flugblatt zum „Solidarischen Herbst“: „Die Ampel muss Vermögende und Krisengewinnler zur Solidarität verpflichten und endlich angemessen belasten – damit der Staat gezielt entlasten und in unsere Zukunft investieren kann. Ob es in diesem Winter gelingt, unsere Gesellschaft vor dem Auseinanderbrechen zu bewahren und gleichzeitig die klimapolitischen Weichen zu stellen – das hängt entscheidend davon ab, wie viel Solidarität die Ampel einzufordern bereit ist.“
Von wem Geld erwartet wird, ist also klar. Die Fehlinterpretation im Artikel hat dazu geführt, dass zwei Menschen davon Abstand genommen haben, mit nach Hannover zu fahren. Zugegeben: vom Kapital Solidarität zu erwarten, verwirrt schon sehr. Es ist „Mode“ geworden, unsere Begriffe zu missbrauchen. Da müssen wir verdammt aufpassen und aus der Geschichte lernen! Klar ist auch, dass wir unsere Erfahrungen im Bündnis einbringen, mitdiskutieren und dazu beizutragen müssen, dass die für den „solidarischen Herbst“ aufgestellten Forderungen auch umgesetzt, also erkämpft werden, damit sich unsere Lebensbedingungen verbessern.