Der Düsseldorfer Stadtrat entscheidet am 22. Februar über den Vorschlag, die bisherige Wissmannstraße nach der politischen Liedermacherin Fasia Jansen umzubenennen. Während des deutschen Faschismus wurde Jansen als Afrodeutsche und Stieftochter eines Kommunisten verfolgt. Ärzte versuchten, sie zu sterilisieren. Ihre Ausbildung zur Tänzerin durfte sie nicht fortsetzen und musste stattdessen in einer KZ-Küche arbeiten. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Jansen eine der bekanntesten Stimmen der westdeutschen Protest- und Friedensbewegung. Sie setzte sich Zeit ihres Lebens für Frieden, Frauen- und Arbeiterrechte ein. Am 29. Dezember 1997 starb sie in Oberhausen. Hermann Wilhelm Leopold Ludwig Wissmann, nach dem die Straße bislang benannt ist, war an zahlreichen Kolonialverbrechen in Afrika beteiligt.
Fasia-Jansen-Straße
Dieser Artikel ist für Sie kostenlos. Kritischer Journalismus braucht allerdings Unterstützung, um dauerhaft existieren zu können. Daher freuen wir uns, wenn Sie sich für ein Abonnement der UZ (als gedruckte Wochenzeitung und/oder in digitaler Vollversion) entscheiden. Sie können die UZ vorher 6 Wochen lang kostenlos und unverbindlich testen.
An die UZ-Redaktion (leserbriefe (at) unsere-zeit.de)