Es gibt unsinnige Erfindungen – wie den Scheibenwischernachschneider oder die Augentropfen-Zielbrille – und ganz unsinnige Erfindungen. Zu letzteren gehört neben der Erfindung des Karneval mit Sicherheit die Winterpause der Bundesliga. Wer braucht so etwas? Und wie überlebt man sie?
Schaltet man voller Ballfreude die Glotze an, erscheint in diesen Tagen … „Wintersport“. Menschen, die in einem sogenannten „Bob“ einen Eiskanal runterfallen mit der vollen Absicht, unten 0,000671 Nanosekunden vor den nachfolgenden Wahnsinnigen einzutreffen. Spannend. Fast noch interessanter augenscheinlich Irre oder/und Betrunkene, die sich Bretter unter die Spargelbeine heften, um dann damit von einer „Schanze“ 8 000 Meter ins Nichts zu fliegen. Wenn sie hinfallen, sieht es ganz lustig aus, zugegeben, aber sonst?! Warum da unten Tausende stehen und mit Fahnen schwenken, bleibt mir ein Rätsel.
Schön stupide auch Eisschnelllauf, am besten der über 5 000 Meter, dagegen ist Schäfchen zählen vorm Einschlafen reinstes Aufputschmittel. Und Curling… also diese Typen mit den Besen, die sich benehmen wie Hausmänner auf Speed und auf dem Eis irgend etwas wegfegen, was vorher gar nicht da war, damit ein Werfer gaaaaanz langsam einen sogenannten „Stein“ platzieren kann? Make my day. Das kann nicht wirklich ernst gemeint sein.
Ernst ist Fussball und Fussball ist ernst. Oder wie Lukas Podolski mal so schön formulierte: „Es überwiegt eigentlich beides.“
Richtig. Und weil das so ist, warten wir sehnsüchtig auf die Wiederaufnahme des Spielbetriebes, wie es so hübsch heißt. Auf Tore, Flanken, Stars und Sternchen, obskure Schiedsrichterleistungen und mannhafte Erklärungsversuche erfolgloser Trainer. Und basteln schon mal die Stecktabelle bis zum letzten Spiel vor, errechnen Chancen und beten auf Genesung derer, die in der Vorbereitung umknickten beim Versuch, das Runde ins Eckige zu bekommen oder auch nur den Döner durch die Hoteleingangstür.
Und wir tippen natürlich den Saisonabschluss vor, weil wir sonst nichts zu tun haben und es draußen dunkel ist und Katzen und Hunde und Schanzenspringer regnet. Ich so: 1. Platz: Die Bauern aus München. 2.: Die Schwarzgelben ausm Pott, ich glaube noch dran. 3.: Hoffenheim, leider, die sind gut. 4.: RB „Ekelbrause“ Leipzig. 5.: Hertha. Oder vielleicht auch ganz anders. Ist auch egal. Fangt einfach wieder an. Weil: „Ja gut, es gibt nur eine Möglichkeit: Sieg, Unentschieden oder Niederlage!‘‘ (Franz Beckenbauer)
Eben.