Die Mercedes-Benz-Fabrik im baskischen Gasteiz hat am Montag dieser Woche um 14.00 Uhr den Betrieb eingestellt. Das Management reagierte damit auf einen Protest der Beschäftigten, die am Morgen mit einem Sitzstreik in der Produktionsstraße die Einstellung des Betriebs gefordert hatten. Die Gesundheit der Arbeiter müssten angesichts der Coronavirus-Krise Vorrang vor den Profitinteressen des Unternehmens haben, forderten die Gewerkschafter.
Der Vorsitzende des Betriebskomitees, Igor Guevara, sagte der spanischen Nachrichtenagentur Efe, sie hätten sich am Ende der Produktionsstraße, wo die fertigen Fahrzeuge vom Band rollen, auf den Boden gesetzt, um vom Management sofortige Maßnahmen zu verlangen. Zuvor habe die Betriebsleitung eine für 9.30 Uhr vereinbarte Beratung verschoben. „Zuerst muss der Betrieb eingestellt und die Menschen nach Hause geschickt werden, anschließend können wir schauen, was wir machen“, verlangte Guevara.
Schon zuvor hatte der Gewerkschafter kritisiert, dass das Management keine Sicherheitsmaßnahmen für die mehr als 5.000 Beschäftigten in dem Werk ergriffen habe. So hätten die Arbeiter in geringerem Abstand als den empfohlenen 1,5 Metern voneinander stehen müssen. Zudem seien gemeinschaftlich genutzte Bereiche der Fabrik nicht desinfiziert worden. Am Montag sei dann damit begonnen worden, Schutzmasken an die Beschäftigten auszugeben, aber ohne diese in den Gebrauch einzuweisen.