Exportwalze

Wirtschaftsminister Peter Altmaier ist das mäßig menschliche Gesicht der Exportwalze Deutschland. Er flog am vergangenen Sonntag in die USA, um im Handelsstreit mit „unseren Verbündeten“ (Altmaier) drohende US-Zölle für die heimische Stahl- und Aluminiumindustrie zu verhindern. US-Präsident Donald Trump hatte verfügt, Strafzölle von 25 Prozent auf Aluminium und zehn Prozent auf Stahl diesen Freitag in Kraft treten zu lassen. Nach einem Treffen mit US-Handelsminister Wilbur Ross am vergangenen Montag, bei dem er laut „Handelsblatt“ „wirklich nett empfangen wurde“, hoffte Altmaier noch, einen schweren Handelskonflikt verhindern zu können. Einem Frühstück mit Ross folgte ein Lunch mit dem scheidenden Wirtschaftsdirektor Gary Cohn im Weißen Haus. Die Presse wollte Altmaier nicht dabei haben. „Nicht dass Journalisten durchs Fenster spähen und gucken, ob wir uns Konfitüre-Döschen an den Kopf werfen”, wird er im „Handelsblatt“ zitiert. Ist doch ein humaner Vorschlag, die imperialistische Konkurrenz zukünftig mit dem Werfen von Marmelade-Gläsern unter genussfähigen Politikern auszutragen.

Dieser Artikel ist für Sie kostenlos. Kritischer Journalismus braucht allerdings Unterstützung, um dauerhaft existieren zu können. Daher freuen wir uns, wenn Sie sich für ein Abonnement der UZ (als gedruckte Wochenzeitung und/oder in digitaler Vollversion) entscheiden. Sie können die UZ vorher 6 Wochen lang kostenlos und unverbindlich testen.

✘ Leserbrief schreiben

An die UZ-Redaktion (leserbriefe (at) unsere-zeit.de)

"Exportwalze", UZ vom 23. März 2018



    Bitte beweise, dass du kein Spambot bist und wähle das Symbol Auto.



    UZ Probe-Abo [6 Wochen Gratis]
    Unsere Zeit