eVolkssport

Schalke 04 ist deutscher Meister. Der FIFA-Profi und Schalker Top-Spieler Cihan Yasarlar sagte nach Erhalt der Meisterschale: „Ich bin unglaublich glücklich über den Sieg, für den ich aber auch hart gearbeitet habe“. Bayern München war gar nicht erst angetreten – sie hätten eh keine Chance gehabt.

Cihan Yasarlar ist Meister der virtuellen FIFA-Bundesliga, die dem ­eSport zugerechnet wird. Sein „Clan“ (Team) bei Schalke 04 ist neben dem VFL Wolfsburg der erste, der bei einem nicht-virtuellen Bundesligisten in die Vereinsstruktur eingegliedert wurde. Die internationale Truppe von Daumen- und Hirnathleten wurde von Schalke 04 letztes Jahr zusammengestellt, um den eSport-Markt koordiniert und mit Trainerschein zu erobern.

Weltweit soll es etwa 250 Millionen praktizierende eSportler geben, meist Männer zwischen 14 und 39 Jahren. Viele Fußball-Fans zocken das Videospiel FIFA von EA Sports, weil die viel Geld dafür bezahlen, die Namen der Spieler und Logos der Vereine verwenden zu dürfen. Außerdem werden Statistiken der Spieler und Vereine genutzt, um Stärke und Spielverhalten auch auf dem virtuellen Rasen so realistisch wie möglich zu simulieren.

In Deutschland ist der eSport inzwischen über 50 Millionen Euro schwer (2016), 2020 könnten es 130 Millionen Euro sein, hofft die Industrie. In asiatischen Ländern ist eSport schon seit Jahren beliebter als so mancher „Volkssport“. Außerdem steigen die Zuschauerzahlen, eSport-Meisterschaften können Arenen füllen. Die Disziplinen sind neben „League of Legends“ und „Dota2“ – Mehrspieler-Schlachten mit Fantasy-Einschlag – „Counter Strike“ (Ballerspiel mit Tötungsabsicht) oder eben „Fifa“ („Sport“). Das Turnier „ESL One“ sahen zuletzt mehr als eine Million Menschen per Internet-Livestream, der Fernsehsender „Sport1“ übertrug das Finale live.

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"eVolkssport", UZ vom 9. Juni 2017



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