Nach dem Putsch in Bolivien versucht das Regime mit Gewalt, „Ordnung und Stabilität“ wiederherzustellen. Die selbsternannte „Präsidentin“ Jeanine Áñez gab Militär und Polizei einen Freibrief für den Einsatz von Schusswaffen gegen Protestierende. Seit dem Staatsstreich am 10. November gab es Großdemonstrationen und Blockaden für die Rückkehr des gestürzten Präsidenten Evo Morales.
Putschistin Áñez legitimierte damit im Nachhinein auch die Tötung von neun Demonstranten, die starben, als Polizei und Armee letzte Woche gegen eine Großdemonstration in Cochabamba vorgingen. Bei allen Getöteten sollen Schusswunden nachgewiesen worden sein.
Landesweit wurden wichtige Verkehrsverbindungen durch Demonstranten blockiert. Dies habe bereits zu einem Mangel an Treibstoffen und Lebensmitteln in den größeren Städten geführt, berichtete die „junge Welt“ am Montag.
In der venezolanischen Hauptstadt Caracas setzten Teilnehmerinnen und Teilnehmer einer antiimperialistischen Demonstration am vergangenen Samstag ein Zeichen der Solidarität mit der bolivianischen Bevölkerung und gegen den Putsch (siehe Foto). Unter ihnen war der Vorsitzende der Deutschen Kommunistischen Partei, Patrik Köbele, der sich zu einem offiziellen Besuch in Venezuela befand. Köbele hatte zuvor bei einer Podiumsdiskussion im venezolanischen Außenministerium referiert und mit Genossen der Kommunistischen Partei Venezuelas in ihrer Parteizentrale diskutiert. Anschließend besuchte er die Bewohner des kämpferischen Stadtviertels „Caracas 23 de enero“, wo er von Mitgliedern des internationalistischen Basiskollektivs „Coordinadora Simón Bolívar“ empfangen wurde.