Am 12. Juli beschlossen die Außenminister der EU-Länder einen militärischen „Ausbildungseinsatz“ in Mosambik. Unter portugiesischem Kommando sollen 200 bis 300 überwiegend französische und italienische Soldaten angeblich den Truppen Mosambiks, Ruandas und der „South African Development Community“ (SADC) dabei helfen, die Zivilbevölkerung der nordöstlichen Provinz Cabo Delgado vor Islamisten zu schützen und dort wieder „Sicherheit“ herzustellen. Die Islamisten von „Ansar al-Sunna“ wüten dort seit 2017. 2.500 Menschen sind gestorben, 700.000 Menschen geflüchtet, schätzt die UNO.
Tatsächlich geht es um die Absicherung des Erdgas-Geschäfts der französischen „Total“ und der italienischen „Eni“. Vor der Küste Cabo Delgados liegen riesige Erdgasfelder. „Total“-Chef Patrick Pouyanné hatte schon im Oktober 2020 auf militärisches „Eingreifen“ der EU gedrängt. Ende April diesen Jahres musste „Total“ nach dem Vorrücken der Islamisten Arbeiten an einem Gasfeld einstellen, ein Projekt mit einem Volumen von 17 Milliarden Euro ist in Gefahr.
Die Bundesregierung entsendet keine Soldaten für das Afrika-Geschäft französischer und italienischer Konzerne.