Vom wohl größten Sieg der Bankenlobby im Kampf gegen schärfere Vorschriften seit Ausbruch der Finanzkrise wurde kaum Notiz genommen. Schon im Oktober hat die EU-Kommission ihren eigenen Gesetzesvorschlag zur Trennung des Kreditgeschäfts vom Wertpapiergeschäft bei den Großbanken zu Grabe getragen. Das berichtet der Generalsekretär von Finance Watch, Benoit Lallemand, in der „Frankfurter Rundschau“. Die Reform war eine der ehrgeizigsten und wichtigsten Veränderungsvorschläge in der Folge der Finanzkrise. Der damalige EU-Finanzkommissar Michel Barnier hatte vor knapp vier Jahren, als er den Richtlinienvorschlag unterbreitete, zeitweise seinen Mitarbeitern verboten, sich mit Finanzlobbyisten zu treffen. Die Bankenlobby hat sich trotzdem wirksam Gehör verschafft.
EU lässt Bankenreform fallen
Dieser Artikel ist für Sie kostenlos. Kritischer Journalismus braucht allerdings Unterstützung, um dauerhaft existieren zu können. Daher freuen wir uns, wenn Sie sich für ein Abonnement der UZ (als gedruckte Wochenzeitung und/oder in digitaler Vollversion) entscheiden. Sie können die UZ vorher 6 Wochen lang kostenlos und unverbindlich testen.
An die UZ-Redaktion (leserbriefe (at) unsere-zeit.de)