„Ein vereinigtes Europa des Fortschritts und des Friedens“, so hübsch hat man sich das einst vorgestellt: Am 25 März 1957 EWG-Vertrag in Rom von den Vertretern Luxemburgs, Belgiens, Frankreichs, Italiens, Deutschlands und der Niederlande unterzeichnet. Zum 1. Januar 1958 trat der Vertrag zur Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft dann in Kraft, zusammen mit der Europäischen Atomgemeinschaft (EURATOM) und dem Abkommen über eine gemeinsame parlamentarische Versammlung, aus dem das Europäische Parlament entstand. Außerdem wurde ein gemeinsamer Gerichtshof und ein Wirtschafts- und Sozialausschuss gebildet.
So gut wie auf dem Plakat ist die Stimmung derzeit nicht, das Tänzchen ist lange vorbei. Dem großen EU-Gipfel zum 60-Jährigen der Römischen Verträge am 25. März gingen bereits zwei weitere Treffen der EU-Spitzenpolitiker voraus. Am 6. März trafen sich in Versailles die Regierungschefs der größten vier EU-Länder Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien. Nur vier Tage später kamen dann alle 28 Regierungschefs (also einschließlich der abtrünnigen Theresa May aus Britannien) in Brüssel zusammen. Beraten wurde die weitere Entwicklung des Staatenbündnisses. Der Plan war eigentlich, zum Jubiläumsgipfel in einer Woche eine „Straßenkarte“ oder „Roadmap“ zur Zukunft der EU zu verabschieden. Ob es dazu kommt, ist noch ungewiss.