Die EU will Kolumbien weitere 30 Millionen Euro zur Versorgung venezolanischer Flüchtlinge zur Verfügung stellen, kündigte die Außenbeauftragte Federica Mogherini am Donnerstag vergangener Woche bei einem Besuch in Bogotá an.
Die EU hat Kolumbien nach offiziellen Angaben bislang bereits mit 130 Millionen Euro bei ihrer gegen Venezuela gerichteten Politik unterstützt.
Angeblich sollen über vier Millionen Venezolaner ihre Heimat verlassen haben, davon sollen mehr als 1,4 Millionen in Kolumbien leben. Kein Geld hatte die EU für die Millionen Flüchtlinge aus Kolumbien übrig, von denen sich viele in Venezuela in Sicherheit gebracht hatten.
Kolumbiens Präsident Iván Duque bezeichnete hingegen die „Massenauswanderung“ aus Venezuela als „größte Migrationskrise in der jüngeren Geschichte Lateinamerikas“. Der rechte Staatschef kündigte eine Konferenz in Brüssel an, bei der über eine internationale Zusammenarbeit bei der Versorgung der venezolanischen Migranten in der Region beraten werden soll.
Der selbsternannte „Interimspräsident“ Juan Guaidó hat derweil Beziehungen zu paramilitärischen Gruppen in Kolumbien bestritten. Zuletzt waren Fotos aufgetaucht, die ihn mit zwei mutmaßlichen Anführern des Verbrechersyndikats „Los Rastrojos“ zeigen. Die Bilder waren im Februar entstanden, als Guaidó über Schleichwege nach Kolumbien gekommen war, um an einem „Solidaritätskonzert“ teilzunehmen.