Nach Berechnungen des ifo-Instituts lohne es sich durchaus, Niedriglohn-Jobs anzunehmen, sofern zusätzliche Sozialleistungen in Anspruch genommen werden. „Die von manchen Politikern aufgestellte Behauptung, wer nur Sozialleistungen beziehe, bekomme netto mehr als ein Geringverdiener, ist schlicht falsch“, so der Leiter des ifo-Zentrums für Makroökonomik und Befragungen, Andreas Peichl.
Ohne Geld vom Staat sei der gezahlte Lohn in Deutschland allerdings in vielen Fällen tatsächlich so niedrig, dass er unter dem Bürgergeld liege. So kämen Alleinerziehende, die oftmals nicht Vollzeit arbeiten können, bei einem Brutto-Einkommen von 1.000 Euro mit den Sozialleistungen auf bis zu 2.033 Euro pro Monat. Das sei mehr als jemand ohne Arbeitseinkommen, der mit Sozialleistungen nur mit 1.553 Euro rechnen könne. Wer allerdings keinerlei Sozialleistungen beantrage, der lande mit 1.000 Euro brutto nur bei 622 Euro.