So richtungsweisend der von Kurt Gossweiler und Reinhard Opitz hochgelobte Aufsatz des kommunistischen Christen Erwin Eckert aus dem Jahr 1930 in „Der Klassenkampf“ heutzutage auch ist, so verkürzend ist der Vorspann, in dem einige Ungenauigkeiten festzustellen sind. So erfolgte Eckerts unehrenhafte Entlassung aus dem Kirchendienst nicht kurz nach seiner Rede in Neustadt a. d. H. über „Die große Lüge des Nationalsozialismus“ Ende Dezember 1930, sondern am 11. Dezember 1931, nach Eckerts Eintritt in die KPD am 3. Oktober 1931. Dazwischen liegt ein erbitterter Kampf zwischen Eckert und der Kirchenleitung, in dem nahezu 100.000 Menschen durch Unterschrift die Wiedereinsetzung in sein Pfarramt forderten.
Bedauerlich ist der schwer nachzuvollziehende Hinweis auf die genutzten Quellen. Alle diesbezüglichen Quellen liegen seit 2011 in dem von mir herausgegebenen Quellenband „Protestantismus und Antifaschismus vor 1933. Der Fall des Pfarrers Erwin Eckert“, Bonn 2011, vor, einschließlich des Nachdrucks der Broschüre „Die Kirche und der Kommunismus. Stadtpfarrer Eckert kommt zur KPD“, Mannheim 1931, die eine Auflage von 100.000 erlebte.
Mehr als bedauerlich ist die Tatsache, dass in dem Artikel nicht auf den demnächst im Neue Impulse Verlag erscheinenden Quellenband „Erwin Eckert. Antifaschismus – Frieden – Demokratie. Reden und Texte 1945–1959“ hingewiesen wird. Wer wissen will, wie der kommunistische Christ nach 1945 gegen die Wiederbewaffnung und gegen die gleichsam putschistische Errichtung des CDU-Staates gekämpft hat, der vertiefe sich in den umfangreichen Quellenband mit mehr als 100 Reden und Texten aus der Feder Erwin Eckerts.