Zur Berichterstattung über den Krieg in der Ukraine

Es geht um Rohstoffe

Volker Möller, per E-Mail

Vielen Dank für die alternative Berichterstattung zum Krieg in der Ukraine. Ich erlebe in den Print- und visuellen Medien jeden Tag aufs Neue die inzwischen zum Alltag gewordene Russophobie. Ich empfinde das als gruselig und grundlegend falsch. Einem aufmerksamen Betrachter kann doch nicht entgangen sein, dass es einzig und allein um Rohstoffe geht. Schier unerschöpfliche Rohstoffquellen in Russland wecken die Begehrlichkeiten des internationalen Großkapitals. Ähnlich wie das Öl im Nahen und Mittleren Osten und in Venezuela und Seltene Erden in Afrika oder Südamerika. Dort wurde durch Eingriffe in die politischen Verhältnisse ein Umfeld geschaffen, in dem imperiales Kapital entschieden besser und günstiger gedeiht. Putsch, Angriffskriege, Sanktionen und Embargos wie auch medialer Rufmord sind geeignete Mittel, reguläre Regierungen zu beseitigen.

Auch in die Innenpolitik der Ukraine wurde eingegriffen, so dass ein antirussischer Konfrontationskurs gefahren werden konnte. Russland wurde über Jahre derart vor seiner Tür gereizt, dass seitens des Kremls ein eindeutiges Zeichen gesetzt wurde. Nun läuft die russische Armee Gefahr, in einen langandauernden und kräftezehrenden Abnutzungskrieg zu geraten. Zumal das ukrainische Militär stufenweise mit NATO-Material ausgestattet und aufgerüstet wird. Hier soll ein Kriegsende erzeugt werden, das Putin als russischer Präsident nicht überstehen soll. Doch was kommt dann?

Der russische Staat würde vor dem Kollaps stehen. Das internationale Kapital hätte ungestörten freien Zugriff auf einen regelrechten Ausverkauf von russischen Ressourcen. Die friedliebenden Völker Russlands gerieten in unwürdige Abhängigkeit. Wie so viele Völker auf unserem Planeten. Wer hätte damit noch vor einigen Jahrzehnten gerechnet? Die Konfliktparteien müssen unbedingt an den Verhandlungstisch.

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"Es geht um Rohstoffe", UZ vom 3. März 2023



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