Zu „Hiroshima ist Verpflichtung“, UZ vom 17. Juli

Erz für den Frieden

Roland Winkler, Aue

Welche Partei und ihre Vorsitzenden sehen Hiroshima heute mehr denn je als Mahnung, wie die DKP in Büchel? Die Regierenden interessiert nicht, was sie mal beschlossen haben. Ihre Bekenntnisse zu Menschenrechten oder Frieden sind nie mehr als verlogen und formalistisch gewesen.

Als ich mit jungen 16 Jahren voller Abenteuerlust und bergmännischem Stolz viele hundert Meter in die Tiefe gefahren bin, den Beruf im Uranbergbau als Hauer erlernte, war unser „verordnetes Verständnis“: Erz für den Frieden brechen. War das nur Propaganda? Urteilen wir selbst, was die deutsche Einheit, was Mauerfall und Wegfall des Systemkonflikts für die Friedensfrage bedeuteten.

„Erz für den Frieden“ hat 40 Jahre Frieden gesichert. Wir sind aber nicht jeden Tag mit dem Friedensgedanken an die harte Arbeit gegangen. Gutes Geld und hohe Wertschätzung waren kein geringer Anreiz. „Ich bin Bergmann, wer ist mehr?“ – das war nicht nur so dahingeplappert. Wismut-Kumpel und Deutsch-Sowjetische Freundschaft waren mehr als Lippenbekenntnisse und das war dem Klassengegner immer ein Dorn im Auge. Die meisten Kumpel und Familien wussten, was ihnen Wismut und Bergbau an Wohlstand von 1946 bis Ende der 80er gab.

Wenn wir sehen, wie nahe wir heute einem atomaren Konflikt sind, wer ihn wie riskiert, dann bin ich mit vielen sehr zufrieden damit, wozu wir mit unserer Arbeit und dem Bewusstsein vieler beigetragen haben. Bewusstsein ist nicht von Ewigkeit und muss immer neu erarbeitet werden.

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"Erz für den Frieden", UZ vom 24. Juli 2020



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