In der Grundlagenschulung, die die DKP anbietet, wird auch die Unterscheidung von Erscheinung und Wesen behandelt. Was ist das, das sich uns offensichtlich anbietet oder aufdrängt – oder aufgedrängt wird! –, und was ist das, was dahintersteckt, wie sich Zusammenhänge darstellen? Von der Erscheinung, dem Offensichtlichen, nämlich dem Verhalten des polnischen Unternehmens Mazur – unbestreitbar widerlich! – geht Tim Laumann tiefer in der Analyse und deckt auf, dass es Großkonzerne wie Red Bull, Porsche, Bauhaus und andere sind, die Dienstleistungen ausgliedern und sich konzernfremder Speditionen bedienen. Das „Lieferkettensorgfaltsgesetz“ soll Kontrolle bieten und Missbräuchliches verhindern. Und hier kommt Tim Laumann zu des Pudels Kern: Im Vertrauen auf Großkonzerne, EU und Staat haben Betriebsräte und Gewerkschafter in Aufsichtsräten „im Zuge des Ko-Managements der Zergliederung zugestimmt“. Der Schlussfolgerung des Artikels stimme ich voll zu: Aus der guten und richtigen Solidarität mit den Lkw-Fahrern muss die bewusste Gegnerschaft gegen die eigenen Monopole werden. Der Artikel von Tim Laumann zum Streik der polnischen Lkw-Fahrer „Solidarität gegen Monopole“ ist ein sehr gutes Beispiel dafür, wie wir Ereignissen auf den Grund gehen. Tipp: im Kopf und in die Schulung aufnehmen.
Erscheinung und Wesen
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