Am Donnerstag, dem 16. Juni 2016 wurden die ver.di-Mitglieder über die Einigung im Tarifkonflikt bei T-Systems, der IT-Tochter der Deutschen Telekom, informiert.
ver.di hatte eine Erhöhung von 5 Prozent inklusive einer sozialen Komponente für die etwa 20 000 Beschäftigten gefordert. Auch das Thema „Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen“ sollte in den Verhandlungen geklärt werden.
Mobilisierungsfähigkeit und Streikbereitschaft der Beschäftigten bei T-Systems bleiben deutlich hinter ihren Kolleginnen und Kollegen bei den Service-Gesellschaften der Telekom zurück. Das ist typisch für die IT-Branche. Allerdings war es den gewerkschaftlichen Vertrauensleuten vor Ort an einigen Standorten gelungen, die Streikbereitschaft erheblich zu steigern. Das Gesamtbild bei T-Systems ist dennoch eher ernüchternd. So war es auch nicht verwunderlich, dass das „Angebot“ des Managements eine Entgelterhöhung von nur 0,5 Prozent nach 15 Null-Monaten ab dem 1. Juli 2017 bei einer Laufzeit von 24 Monaten vorsah. An zahlreichen Standorten kam es zu spontanen Protesten, an denen sich auch Beschäftigte beteiligten, die nicht gewerkschaftlich organisiert waren. Von ver.di wurde dieses „Angebot“ dann auch abgelehnt.
Die Strategie der zentralen Arbeitskampfleitung reduzierte sich jedoch auf die Optionen „Schlichtung“ und „Spitzengespräch“, die betroffenen Kolleginnen und Kollegen in eine kämpferische Strategie einzubinden, war nicht vorgesehen. Das Ergebnis des „Spitzengespräches“ wurde von ver.di angenommen.
Es umfasst ein plus von 1,5 Prozent ab 1.7.2016 und noch einmal 1,5 Prozent ab 1.4.2017 für die Entgeltgruppen 1–5. Ein Plus von 1,0 Prozent ab 1.7.2016 und 1,5 Prozent ab 1.4.2017 für die Entgeltgruppen 6–10. Die Laufzeit ist bis 31.3.2018 vereinbart, der Kündigungsschutz gilt bis zum 31.12.2018.
Eine detaillierte Bewertung von Vorbereitung, Verlauf und Ergebnis dieser Tarifrunde steht nun an.