Zu „Erinnern an Auschwitz heißt erinnern an Leningrad“, UZ vom 12. Februar

Erinnerung an „Tanja“

Gerald Schwember, Berlin

Sehr schön, dass Thomas Brodbeck das Tagebuch der Leningrader Schülerin Tatjana Nikolajewna erwähnt. Noch besser wäre es gewesen, er hätte auch auf das kleine Buch „Tanja“ von Bodo Schulenburg verwiesen. Ich hole das hiermit nach. Bodo Schulenburg war Regisseur und Redakteur im DEFA-Studio für Dokumentarfilme und freier Schriftsteller. Er veröffentliche über 40 Kinder- und Jugendbücher und verfasste viele Hörspiele und erhielt auch den Kunstpreis der DDR. Bodo Schulenburg schrieb Tanjas Geschichte im neunhundert Tage von den deutschen Faschisten belagerten Leningrad besonders für Kinder nieder. Das Buch erschien 1981 im Elefanten Press Verlag in Westberlin und beim Verlag Junge Welt. In seinem Schlusswort merkte Schulenburg an: „Warum ich dieses Buch geschrieben habe? Damit keiner Tanja und all das Schwere vergisst. Jeder soll davon wissen. Und sagen: Tanja, Du bist nicht allein!“ Und er wollte mit seinen Worten sagen: „Es gibt noch viele Tagebücher Tanjas. … Vielleicht schreiben alle Kinder eine neue Seite des Tagebuchs. Sie beginnt mit den Worten: All das darf sich nirgends und niemals wiederholen.“

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"Erinnerung an „Tanja“", UZ vom 19. Februar 2021



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