In vielen Orten gedachten Antifaschistinnen und Antifaschisten rund um den 9. November der rassistischen Pogrome gegen Jüdinnen und Juden vor 82 Jahren. In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938, der sogenannten Reichspogromnacht, hatten in ganz Deutschland Synagogen gebrannt, jüdische Geschäfte wurden geplündert, Juden gezwungen, barfuß über die mit Glasscherben bedeckten Straßen zu laufen. In Dortmund hatte die Gestapo in dieser Nacht drei Viertel der erwachsenen Juden verschleppt. Daran erinnerte das „Bündnis Dortmund gegen rechts“ mit einer „Scherbenspur“ in der Innenstadt. Schauspieler und Mitglieder des Bündnisses lasen aus Zeitdokumenten; Peter Sturm und weitere Musiker spielten jiddische Lieder – immer wieder unterbrochen durch eine Tonspur mit splitterndem Glas, Hundegebell und Nazigegröle. Die eindrucksvolle Installation hielt viele Passanten für eine Weile vom Shoppen ab. In Karlsruhe erinnerte die DKP mit einem Blumengebinde an die Reichspogromnacht und die Zerstörung der Karlsruher Synagoge in der Kronenstraße. Den ganzen Tag über kamen in kurzen Abständen kleine Gruppen von Personen, darunter viele junge Menschen, mit Blumengebinden und einzelnen Nelken, um an die Verbrechen des Faschismus zu erinnern.
Erinnerung an den 9. November 1938
Dieser Artikel ist für Sie kostenlos. Kritischer Journalismus braucht allerdings Unterstützung, um dauerhaft existieren zu können. Daher freuen wir uns, wenn Sie sich für ein Abonnement der UZ (als gedruckte Wochenzeitung und/oder in digitaler Vollversion) entscheiden. Sie können die UZ vorher 6 Wochen lang kostenlos und unverbindlich testen.
An die UZ-Redaktion (leserbriefe (at) unsere-zeit.de)