Seit 1967 gedenkt der Arbeitskreis Blumen für Stukenbrock e. V. an jedem ersten Samstag im September im Rahmen des Antikriegstags der Toten von Stukenbrock. Im Lager Stalag 326 VI/K in Stukenbrock-Senne quälten die deutschen Faschisten 65.000 Soldaten der Roten Armee der Sowjetunion zu Tode. 65.000 von 5,27 Millionen Rotarmisten, die ihr Leben im Kampf für die Befreiung ihrer Heimat und der Welt vom Faschismus gaben. Mehr als die Hälfte von ihnen starb in deutscher Kriegsgefangenschaft. Opfer, die in der Bundesrepublik Deutschland bis heute verharmlost, verschwiegen, verleugnet werden.
„Und sorget Ihr, die Ihr noch im Leben steht, dass Frieden bleibt, Frieden zwischen den Menschen, Frieden zwischen den Völkern.“ Dieser Mahnung von Stukenbrock stets verpflichtet, verknüpft der Arbeitskreis Blumen für Stukenbrock das historische Gedenken an die Opfer der Faschisten mit dem aktuellen Kampf für Frieden und Völkerfreundschaft.
In seinem Aufruf für die diesjährige Gedenkveranstaltung erinnert der Arbeitskreis an den völkerrechtswidrigen Überfall der NATO auf Jugoslawien, der vor 25 Jahren, am 25. März 1999, begann. „Deutsche Soldaten waren erstmalig nach dem Zweiten Weltkrieg wieder an einem Krieg gegen ein anderes europäisches Land beteiligt. Deutsche Bomben fielen auf Belgrad! Das Friedensgebot des Grundgesetzes wurde damit durch die Bundesregierung verletzt. Das war die eigentliche Zeitenwende, von der zwar heute gesprochen wird, die aber bereits vor 25 Jahren eingeleitet wurde. Deutschland wurde wieder ‚kriegstüchtig‘“, heißt es in dem Aufruf.
Aufgrund seiner Geschichte müsse Deutschland friedensstiftend tätig werden, fordert der Arbeitskreis mit Bllick auf die Kriege in Ukraine und Gaza, die den Frieden in der Welt bedrohten. „Wir Deutschen haben die Sicherheitsinteressen der Menschen in Russland und in all den anderen Ländern, die Opfer der deutschen Großmachtpolitik wurden, zu respektieren.“ Deren Sicherheitsinteressen müssten Staatsräson werden in Deutschland.
Blumen für Stukenbrock
Mahnen und Gedenken zum Antikriegstag 2024
Samstag, 7. September
Sowjetischer Soldatenfriedhof in Stukenbrock
15 Uhr: Kranzniederlegung am Obelisken
15.30 Uhr: Gedenkansprache von Ulrich Schneider (Generalsekretär FIR)
Der Aufruf des Arbeitskreises Blumen für Stukenbrock: