Die „Initiativgruppe gegen Radikalenerlass und Berufsverbote Baden-Württemberg“ begrüßte zwar, dass der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Bündnis 90/ Die Grünen) Betroffene zu einem Gespräch am vergangenen Mittwoch eingeladen hatte, war aber zutiefst unzufrieden vom Ergebnis des Gespräches. Christina Lipps, Sprecherin der Initiative, sagte: „Wir sind außerordentlich enttäuscht, dass der Ministerpräsident unsere Forderungen nach Entschuldigung, umfassender Rehabilitierung und nach einem Entschädigungsfonds in keiner Weise erfüllt hat. Nachdem er in seinem Offenen Brief die Auswüchse des Radikalenerlasses bedauert hat, müssten nun selbstverständlich Taten folgen.“ Der Ministerpräsident, dem einst selbst ein Berufsverbot drohte, sah es nicht mal vonnöten, sich bei den anwesenden Berufsverbotsopfern zu entschuldigen. Auch die Äußerung Kretschmanns, dass es in den 1970er und 1980er Jahren einzelne Betroffene gegeben habe, die zu Recht sanktioniert worden wären, stieß bei den Betroffenen auf Unverständnis.
Enttäuschung über Berufsverbotsopfer Kretschmann
Dieser Artikel ist für Sie kostenlos. Kritischer Journalismus braucht allerdings Unterstützung, um dauerhaft existieren zu können. Daher freuen wir uns, wenn Sie sich für ein Abonnement der UZ (als gedruckte Wochenzeitung und/oder in digitaler Vollversion) entscheiden. Sie können die UZ vorher 6 Wochen lang kostenlos und unverbindlich testen.
An die UZ-Redaktion (leserbriefe (at) unsere-zeit.de)