In der Volksrepublik China scheint der Ausbruch der Corona-Epidemie eingedämmt, die Zahl der neuen Infektionen bleibt in China auf niedrigem Niveau. Jedoch steigt die Sorge vor Erkrankten, die aus dem Ausland einreisen. Laut Mitteilung der Pekinger Gesundheitskommission am Montag dieser Woche gab es landesweit 14 weitere Todesfälle und 16 neue Infektionen mit dem Coronavirus.
Gelingen konnte das Eindämmen der Epidemie durch eine Reihe von Maßnahmen, die das öffentliche Leben in der am stärksten betroffenen Stadt Wuhan und in der Region Hubei zwar komplett zum Erliegen brachte, letztlich aber von Erfolg gekrönt scheint. Unverzüglich nach Entdeckung des Ausbruchs wurde eine hochleistungsfähige behördenübergreifende Task-Force eingerichtet. Größte Anstrengungen wurden unternommen, um die Infektionsquelle zu identifizieren und den Übertragungsweg abzuschneiden. An die zuständigen Stellen wurden Anweisungen zur Ausübung einer strikten Ausreisekontrolle erteilt. Provinzen in ganz China aktivierten Notfallmaßnahmen für die öffentliche Gesundheit und forderten die Bevölkerung auf, ihre Aktivitäten im Freien zu minimieren. Maßnahmen wie die Verlängerung der Ferien zum Frühjahrsfest, die Verschiebung des neuen Schulsemesters, die flexible Wiederaufnahme wirtschaftlicher Aktivitäten und gestaffelte Arbeitszeiten haben die Wahrscheinlichkeit von Kreuzinfektionen stark verringert.
Das Epizentrum in der Provinz Hubei wurde landesweit unterstützt. Mehr als 41.600 Fachkräfte aus dem Gesundheitswesen und mehr als 330 medizinische Teams aus ganz China haben in Wuhan und Hubei rund um die Uhr gearbeitet. In weniger als zwei Wochen wurden nicht nur die Krankenhäuser Huoshenshan und Leishenshan gebaut, sondern auch mehrere mobile Container-Krankenhäuser zur Verfügung gestellt. Die Versorgung der betroffenen Provinz mit medizinischen Ressourcen, Lebensmitteln und Dingen des täglichen Bedarfs wurde nationale Priorität.
Die gesamte Bekämpfung des Ausbruchs von Covid-19 wurde mit einem wissenschaftlichen Ansatz begleitet, sieben Auflagen der „Richtlinien für die neue Diagnose und Behandlung von coronaindizierter Pneumonie“, jede mit den neuesten Erkenntnissen versehen, wurden herausgegeben. Daneben wurde ein ganzheitlicher Ansatz bei der Bekämpfung verfolgt, so gab es unterschiedliche Aufgaben für die unterschiedlich betroffenen Regionen. Zum Beispiel sollten Regionen mit geringem Infektionsrisiko eine vollständige Wiederherstellung gewährleisten, während andere Regionen noch voll der Eindämmung des Virus gewidmet waren.
Die Volksrepublik China hat zudem die internationale Koordination und Zusammenarbeit verstärkt. So wurde ein enger Austausch mit der Weltgesundheitsorganisation und anderen Ländern gesucht, um eine weltweite Verbreitung des Virus, die Steigerung von der Epidemie zur Pandemie zu verhindern.
Dass dies nicht gelungen ist, ist nicht der Volksrepublik anzulasten. Auch nach der Eindämmung im eigenen Land setzt China alles daran, die Pandemie zu bekämpfen. Nach dem Iran und dem Irak ist nun Italien das dritte Land, in das die Volksrepublik im Rahmen ihres Covid-19-Hilfsprogramms Experten entsandt hat. Am 12. März landeten neun Virusexperten mit 31 Tonnen Hilfsgütern in Rom. Der chinesische Baumaschinenhersteller „Sany Group“ spendete 50.000 medizinische Mundschutzmasken an Deutschland. Diese sollen vor allem in die Bundesländer Hessen, Saarland und Nordrhein-Westfalen geliefert werden.
Eine Mitarbeiterin bei der Internationalen Abteilung der Kommunistischen Partei Chinas drückte in einer E-Mail an den Vorsitzenden der DKP, Patrik Köbele, ihre Besorgnis darüber aus, dass sich auch in Deutschland immer mehr Menschen mit dem Virus infizieren. Sie sprach den erkrankten Menschen ihr tiefes Mitgefühl aus und wünschte ihnen eine schnelle Genesung.