Bert Brecht schrieb in „An die Nachgeborenen“: „Ihr, die ihr auftauchen werdet aus der Flut/In der wir untergegangen sind/Gedenkt/Wenn ihr von unseren Schwächen sprecht/Auch der finsteren Zeit/Der ihr entronnen seid./Gingen wir doch/Durch die Kriege der Klassen, verzweifelt/Wenn da nur Unrecht war und keine Empörung.“
Oft erschien es uns, als kämen die finsteren Zeiten zurück. Und es herrschte Unrecht und da war keine Empörung. Ab Mitte Januar ist sie nun da, die Empörung. Was seit den Friedenskundgebungen Anfang der 80er nicht mehr denkbar war, ist wieder Realität. Hunderttausendfach geht man wieder auf die Straße. Es herrscht das Aufstehen gegen Rassismus und Unmenschlichkeit. Und die Friedensbewegung schließt sich den Forderungen der großen Demonstrationen gegen die AfD und die Remigration an. Im Aufruf zum Ostermarsch Rhein-Ruhr 2024 zum Beispiel: „Krieg, Verwüstung, Hunger und Not treiben Millionen Verzweifelte in die Flucht. Sie brauchen einen sicheren Zufluchtsort, auch in Deutschland und anderen Ländern der EU. Dafür setzen wir uns ein: Ungeteilte Solidarität mit den Flüchtenden aus Krieg, Armut und Not! Entwicklungszusammenarbeit und Umweltschutz statt Waffenexport!“ Das ist sehr erfreulich.