Journalisten aus Deutschland und Venezuela haben die Berichterstattung der ARD zu Venezuela erneut kritisiert und der Fernsehanstalt mangelnde journalistische Distanz vorgeworfen. Gegenstand der Kritik ist vor allem eine Reportage des Leiters des ARD-Studios in Mexiko, Peter Sonnenberg. Der Journalist der ARD-Anstalt SWR hatte im Mai von einer Demonstration in in Caracas berichtet. Dabei schilderte er gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und Demonstranten.
Der Kritik zufolge stellte Sonnenberg dabei die Gründe für die Auseinandersetzungen falsch dar, indem er die Polizei für die Eskalation verantwortlich machte. Tatsächlich waren Polizistinnen von Demonstranten angegriffen und schwer verletzt worden. Dies war in anderen Aufnahmen zu sehen, die von Online-Aktivisten verbreitet wurden.
Der US-deutsche Journalist Gregory Wilpert bezeichnet es mit Blick auf den ARD-Bericht als „Problem, dass internationale Journalisten, die über Venezuela informieren, regelmäßig nur die Sichtweise der Opposition darstellen.“ Der Bericht Sonnenbergs sei ein typisches Beispiel für diese einseitige Sicht, so Wilpert.