Einpeitscher des NATO-Kriegs

Tatsächlich könnte der Job des deutschen Botschafters in Russland einer der schwersten der Welt sein. Zumindest für Menschen mit Sinn für die historische Verantwortung Deutschlands und einem Interesse am friedlichen Zusammenleben der Menschen auf dem europäischen Kontinent. Alexander Sebastian Léonce Freiherr von der Wenge Graf Lambsdorff, auf unserem Bild mit Richard Grenell und dessen Lebenspartner Matt Lashey, ist nicht so ein Mensch. Seit August letzten Jahres ist der Einpeitscher des NATO-Kriegs gegen Russland (Orginalton: Ostermarschierer spucken „den Verteidigern Kiews und Charkiws ins Gesicht“) in seiner Residenz in Moskau. Im DLF berichtete er am Dienstag über seine Erfahrungen. Die Bevölkerung Russlands stehe „im Großen und Ganzen“ hinter dem Präsidenten, denn sie beziehe ihre Informationen aus dem Fernsehen und das sei staatlich gelenkt. Opposition ist man für Baerbocks Mann in Moskau nur, wenn man gegen den Krieg ist. Er spreche manchmal mit der Regierung, oft mit der Opposition, die selbst entscheide, wie offen sie mit ihm spreche. Der Präsident habe zwar nach der russischen Verfassung eine sehr starke Position, dass stört Lambsdorff aber nicht dabei, über das autoritäre Regime zu fabulieren. Die Sanktionen funktionieren für ihn auch, da eine Fluglinie wegen fehlender Ersatzteile den Flugbetrieb einschränken musste. Mit den richtigen Werten ist der deutsche Job in Moskau anscheinend nicht so schwer.

Grenell war übrigens von 2018 bis 2020 der US-Botschafter, über dessen Einmischung in die inneren Angelegenheiten Deutschlands sich alle aufregten.

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"Einpeitscher des NATO-Kriegs", UZ vom 9. Februar 2024



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