Einmischen und aktiv sein

Es gibt in Hessen gut verankerte und aktive Parteigruppen, die Kommunalkandidaturen der DKP sicherstellen können. Aber was macht man als Kommunistin oder Kommunist in den Weiten Nordhessens, in denen es nur einzelne Genossinnen und Genossen unter 100.000 Einwohnern gibt und wo die Entfernungen zwischen uns oft Dutzende Kilometer betragen?

Die Antwort von Andreas Heine, Kreissprecher der DKP, lautet: Einmischen, aktiv sein und bleiben, Mitstreiter und Bündnispartner suchen.

Für eine eigenständige DKP-Kandidatur fehlen im Werra-Meißner-Kreis seit Jahren die personellen Voraussetzungen. Trotzdem wurde der Kommunist Andreas Heine seit über 30 Jahren immer wieder als Abgeordneter in verschiedene kommunale Mandate gewählt: Als Stadtverordneter in links-ökologischen Wählergemeinschaften, als Kreistagsabgeordneter auf der Offenen Liste der Partei „Die Linke“. Auch bei der Wahl am 14. März kandidiert er wieder auf Platz 4 der Liste der Linkspartei, auf Platz 8 die DKP-Genossin Heike Matthies.

Politisch haben die beiden einiges bewegt: So haben sie mit ihren Partnern im Friedensforum Werra-Meißner am 4. und 5. Dezember 2020 vier stark beachtete Friedensaktionen im Kreis auf die Beine gestellt, um gegen die weitere Aufrüstung im Bundeshaushalt zu demonstrieren. Auf Initiative von Andreas Heine im Kreistag war der Werra-Meißner-Kreis der erste Kreis in der Bundesrepublik, der sich dem ICAN-Städteappell zum Beitritt zum UN-Atomwaffenverbotsantrag angeschlossen hat.

Seit Jahren sind beide auch federführend aktiv im kreisweiten Bündnis „Bunt statt braun“. Hier wurde unter anderem in der kleinsten Gemeinde Hessens, Weißenborn mit etwa 2.000 Einwohnern, eine Demo gegen einen Auftritt des AfD-Faschisten Björn Höcke mit gut 500 Teilnehmern organisiert.

Auch im Umweltbereich sind die Kommunisten aktiv. Gemeinsam mit vielen anderen werden Jahr für Jahr im Frühjahr tausende Kröten, Frösche und Molche gerettet und über die Straße getragen oder mit dem BUND Aktionen gegen den Glyphosat-Einsatz in der Landwirtschaft organisiert.

Bei vielen Bündnispartnern haben sich die Kommunisten durch ihre jahrelange, zuverlässige Mitarbeit ein gewisses Ansehen erworben. Das heißt nicht, dass die Arbeit in den Bündnissen vor Ort immer reibungslos läuft: Natürlich gibt es Auseinandersetzungen um die Inhalte und die Art des Auftretens. Und natürlich haben manche ein anderes Verständnis vom Kampf gegen Rechts als die DKPler. Aber von den meisten werden sie anerkannt, obwohl sie Kommunisten sind, von einigen sicher auch, weil sie es sind.

Die politische Arbeit der Kommunisten findet natürlich nicht nur in Bündniszusammenhängen statt. So organisiert die DKP vor Ort auch jährlich ihr gut besuchtes Sommerfest und ist nicht nur am 1. Mai mit Infoständen in der Öffentlichkeit präsent.

Auch wenn es aktuell erst mal um gute Wahlergebnisse der beiden Genossen bei der Kommunalwahl geht, so muss das vorrangige Ziel sein, die DKP-Gruppe vor Ort zu entwickeln und neue Mitglieder für die Partei zu gewinnen.

Kommunalwahlen in Hessen

Am 14. März finden in Hessen Kommunalwahlen statt. Die DKP tritt in einigen Städten eigenständig an, an anderen Orten sind Mitglieder der DKP auf Bündnislisten oder Listen der Partei „Die Linke“ wählbar.