Die Beschäftigten am Universitätsklinikum Frankurt am Main haben einen Entlastungs-Tarifvertrag erkämpft. Wie ver.di am vergangenen Mittwoch mitteilte, hat die Gewerkschaft mit der Klinikleitung Eckpunkte unterzeichnet, die für mehr Personal und wirksame Entlastung sorgen sollen. Zuvor hatten die Beschäftigten mit Warnstreiks und Aktionen auf die hohe Arbeitsbelastung hingewiesen und Verbesserungen gefordert.
Mit den jetzt vereinbarten Eckpunkten sei die Basis „für eine tarifliche Regelung für die rund 4.000 nicht-ärztlichen Beschäftigten der Frankfurter Uniklinik“ geschaffen worden, so ver.di. Darin seien unter anderem Schichtbesetzungen festgeschrieben, die sich aus den Personalbemessungssystemen „PPR 2.0“ und „PPP-RL“ ergeben. Die PPR 2.0 wurde von ver.di, der Deutschen Krankenhausgesellschaft und dem Deutschen Pflegerat für die Stationspflege in Akutkliniken entwickelt, ist aber noch nicht gesetzlich beschlossen. Die PPP-RL macht Personalvorgaben für psychiatrische Einrichtungen, die allerdings noch nicht vollständig gelten.
Für Intensivstationen, Notaufnahmen, OPs und andere pflegerische Bereiche werden in den Frankfurter Eckpunkten Personalschlüssel festgeschrieben. Müssen Beschäftigte mehrfach in unterbesetzten Schichten oder anderweitig belastenden Situationen arbeiten, erhalten sie zusätzliche freie Tage als Belastungsausgleich. In nicht-pflegerischen Bereichen ist ein Personalaufbau von insgesamt 70 zusätzlichen Vollzeitstellen vorgesehen.
Bundesweit hat ver.di bislang an 23 Kliniken solche Vereinbarungen durchgesetzt. Derzeit wird auch am Uniklinikum Dresden über Entlastung verhandelt. Am kommerziell betriebenen Uniklinikum Gießen und Marburg bereiten sich Beschäftigte mit ver.di auf einen entsprechenden Tarifkonflikt vor.