(…) Den Aktivisten der „Letzten Generation“ (LG) eine „Ménage-à-trois“ mit Medien und Politik vorzuwerfen, ein inniges Verhältnis dreier mit gleichem Interesse, halte ich für daneben. Ärgerlich, weil falsch, ihnen eigene Aussagen zur der Verwendung von Erdöl zu unterschieben. Da berichteten bürgerliche Blätter teils korrekter.
Ein mir bekannter Aktivst der LG, jüngst in Stadelheim inhaftiert, schilderte vor 60 Menschen in Bad Kreuznach seine nachvollziehbaren Beweggründe. Die sind uns als Kommunisten nicht fremd. Auf vielfältige „traditionelle“ Proteste, wie die Demos von „Fridays for Future“, reagierten die Herrschenden nach dem Kohl-Prinzip: Lass die demonstrieren, wir regieren.
Ich teile die Verurteilung derer, die das Grundgesetz oft mit Füßen traten und sich nun über „Erdöl“ auf dem Denkmal erregen. Hysterische Reaktionen wie der Taliban-Vergleich durch einen FDP-Minister zeigen, dass die Herrschenden besorgt ein systemkritisches Potenzial vermuten.
Wir dürfen die Bewegung nicht geringschätzen, weil sie (noch?) nicht im Sozialismus die Lösung der Umweltkrise sieht. Die „Letzte Generation“ ist keine „Endzeitsekte“. Ihre Aussagen beruhen nicht auf Prophezeiungen religiöser Irrläufer, sondern auf wissenschaftlichen Erkenntnissen über die Gefahr, dass die Erde teils unbewohnbar werden könnte. Wer dann wie betroffen sein könnte, wäre auch eine Klassenfrage. Arm und Reich wären da nicht gleich. Kommunistische Bündnispolitik bedeutet auch hier, Einigendes zu suchen und über Ursachen und Lösungen solidarisch zu streiten.