Dass sie „nicht nur gegen Symptome eines kaputten Bildungssystems angehen, sondern die Ursachen der Misere bekämpfen“ müsse, weiß die „Sammelbetriebsgruppe Bildung“ der DKP in Hamburg. Darum ist es verwunderlich, dass ihr UZ-Artikel darin sich erschöpft, für eine Schule für alle Schüler/innen zu plädieren. Diese Einheitsschule wäre zwar hinsichtlich der Chancengleichheit gerechter, hätte aber in der kapitalistischen Marktwirtschaftsdemokratie dieselbe Funktion wie das herrschende mehrgliederige Schulsystem – sie wäre eine Selektionsinstanz, welche die Schüler/innen für die Hierarchie der Berufe vorsortiert.
Wie menschenunfreundlich diese Vorsortierung ist, bekommen die Schüler/innen an jedem Schultag zu spüren. Sie müssen sich allerlei Lehrstoffe in den Kopf tun, um bei den Leistungskontrollen bessere Noten als ihre Konkurrenten zu erzielen. Dieses Bulimie-Lernen unterm Diktat der Note hat den Zweck, die jungen Menschen fit dafür zu machen, in den unterschiedlichen Berufen als variables Kapital (vulgo Humankapital) für die Profitmaximierung der Marktwirtschaftsunternehmen verschlissen zu werden.