Viel größer als die Gefahr eines Putsches sei die einer Intervention von außen. Diese Ansicht vertrat Carolus Wimmer, Internationaler Sekretär der Kommunistischen Partei Venezuelas, bei einer Diskussionsrunde zur Situation in seinem Land. Alle bisherigen Putschversuche seien an der Einheit der fortschrittlichen Kräfte in Venezuela gescheitert, die noch immer einen Großteil der Bevölkerung und der Streitkräfte ausmachten. Anstatt selbst Truppen zu schicken, setzten die USA allerdings darauf, ihre Bündnispartner in Lateinamerika für ein militärisches Eingreifen zu gewinnen. Bei einer solchen Invasion CCarolussei auch der Einsatz von Mini-Nukes, kleinen Atomwaffen, nicht ausgeschlossen. Der Kampf für die Souveränität Venezuelas ist deshalb eng verbunden mit dem Friedenskampf.
Der Kampf gegen Venezuela wird aber auch auf wirtschaftlicher Ebene und mit den Mitteln der Propaganda und Desinformation geführt. Ein Beispiel dafür ist die Zahl der Flüchtlinge, die tatsächlich deutlich geringer sein dürfte, als derzeit in den meisten Medien verbreitet wird. Selbst die kolumbianische Regierung hat die Zahlen inzwischen nach unten korrigiert. Allerdings ist es den Gegnern der venezolanischen Regierung gelungen, mit Hilfe der Medien die internationale Solidaritätsbewegung mit Venezuela größtenteils zu zerschlagen.
Es ist die große Stärke der Kommunisten, dass sie auch unter diesen Bedingungen mit ihren Genossen und Genossinnen in dem lateinamerikanischen Land solidarisch bleiben. Denn für die Kommunistische Partei gibt es, laut Wimmer, augenblicklich keine Alternative zur Allianz mit der regierenden Vereinigten Sozialistischen Partei Venezuelas (PSUV), um die gemachten Fortschritte zu verteidigen. Gleichzeitig orientiert sie darauf, die arbeitende Bevölkerung zu mobilisieren, um den sozialdemokratischen und kleinbürgerlichen Kräften in der Regierung etwas entgegenzusetzen.