Einen gänzlich anderen Eindruck als Björn Blach hatte ich von der Debatte der KO (Kommunistische Organisation) auf und um ihren „Kommunismus-Kongress“. Richtig ist natürlich, dass nichts „geklärt“ ist. Wohl würde ich nicht sagen, dass niemand im Prozess dazugelernt habe. Sowohl die verschriftlichten Debattenbeiträge als auch die Podcast-Interviews haben hunderte Menschen in eine kollektive Auseinandersetzung mit Argumenten, Informationen und Theorien gebracht. Wer das Ziel hat, Positionen in der eigenen Organisation zu entwickeln und nicht bloß zu postulieren, kann sich hier eine Scheibe abschneiden. Ich hatte auch nicht den Eindruck, dass die Position in der KO, die den Imperialismus als Kategoriebegriff für Staaten unbrauchbar findet, keine unterschiedlichen Qualitäten anerkennt. Mit den Begriffen der unterdrückten und unterdrückenden Nationen und der Möglichkeit, beides zu sein, benennt sie sehr wohl unterschiedliche Qualitäten. Ich denke, dass in unserer Partei die Konfliktlinien viel tiefer und viel analoger zu denen der KO laufen, als Björn das einschätzt. Dafür spricht, dass bereits Genossinnen und Genossen die DKP deshalb verlassen haben.
Einen anderen Eindruck
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