Die UZ vom 8. November titelt: „Zum Abschuss freigegeben“ und spricht im Untertitel von der Bundestagsresolution gegen „Antisemitismus“ – in Anführungsstrichen. Natürlich ist es richtig, die Intention der Resolution offenzulegen, in der Antisemitismus falsch definiert und für reaktionäre Ziele missbraucht wird. Indem man aber als Reaktion darauf den „Antisemitismus“ in Anführung setzt, erweckt man den Eindruck, seine Bedeutung herunterspielen zu wollen. Seit Marx und Engels haben die Kommunisten den Antisemitismus nicht verharmlost, sondern ihn bekämpft.
Wir sind gut beraten, nicht in die Schwarz-Weiß-Falle der Bundestagsresolution zu tappen. Unsere Aufgabe ist es doch, die Menschenrechte in Palästina zu verteidigen, die Politik der israelischen Regierung anzuprangern und uns dabei zugleich eindeutig von antisemitischer Hetze abzugrenzen. Die Ausgabe der UZ am Tag vor dem Jahrestag der Reichspogromnacht sollte in dieser Sache unmissverständlich sein.