In der Nacht vom 25. Januar 2021 auf den 26. Januar 2021 starb der Bremer Kommunist Willi Gerns im Alter von 90 Jahren.
Willi Gerns war seit 1949 in der kommunistischen Bewegung. Er gehörte zu einer Generation von Kommunistinnen, die für ihre Tätigkeit in FDJ und KPD überwacht und politisch verfolgt wurde. Willi kämpfte mit seinen Genossinnen gegen die unrechtmäßigen Verbote von FDJ und KPD, sie leisteten Widerstand gegen Remilitarisierung und Notstandsgesetze und gehörten zu den Initiatoren für die Neukonstituierung der kommunistischen Partei in der BRD. In der DKP bildeten sie alle Generationen von Kommunistinnen und Kommunisten aus – Willi Gerns unter anderem als Verantwortlicher für Theorie und Bildung beim Parteivorstand der DKP.
Willi Gerns prägte die Programmatik und die Bildungsarbeit der DKP wie kein anderer und man kann wohl sagen, ohne ihn wäre das Überleben der kommunistischen Bewegung in diesem hochentwickelten imperialistischen Land sehr viel schwieriger gewesen. Seine Beiträge zur Strategieentwicklung, viele gemeinsam mit Robert Steigerwald geschrieben, hatten und haben für die DKP zentrale Bedeutung. In diesem Land kommen Revolutionärinnen und Revolutionäre nicht an ihnen vorbei, wenn sie weder im Elfenbeinturm noch in der reformistischen Sackgasse enden wollen. Sagte Patrik Köbele, der Vorsitzende der DKP in einer ersten Reaktion.
Auch DKP queer verdankt Willi Gerns sehr viel. „Wenn wir, wegen was auch immer, für unser Magazin oder die Homepage, etwas über die Sowjetunion oder Russland brauchten rief ich erst mal Willi an.“ So der Leiter unserer Kommission Thomas Knecht. „Auch meldete sich Willi ab und zu bei uns, wenn er etwas gelesen hatte was die Arbeit von DKP queer betroffen hat. Und wir hatten ihn mehrfach als Referenten bei unseren Bundestreffen dabei. Die Diskussionen mit ihm waren immer erfrischend und er belebte jedes Bundestreffen bei dem er war.“ So Knecht weiter.
Der Tod von Willi Gerns hinterlässt eine Lücke, die vorerst nicht zu schließen ist. Wir haben ihm sehr, sehr viel zu verdanken und sind in Gedanken bei seinen Angehörigen.