Walter Heynowski war ein streitbarer Genosse, ein aufrechter Mensch und ein guter Kollege. Als er in den 1980er Jahren mit seiner Gruppe Heynowski & Scheumann in das Defa-Dokfilmstudio in Berlin integriert wurde, erlebte ich ihn in manchen Versammlungen und persönlichen Gesprächen: immer streitbar, prinzipiell und sehr kollegial. Für uns Junge war er ein unerschöpflicher Quell an Wissen und Erfahrung. Sein letzter großer Film „Die dritte Haut“ war der Lösung der Wohnungsfrage in der Republik und in der Welt gewidmet. Im Oktober 1989 fand dazu noch die Premiere im Berliner Kino International statt. Dafür gab es danach für in ihn und Gerhard Scheumann hohe staatliche Auszeichnungen (Nationalpreis 1. Klasse). Sein langjähriger Freund und Partner Scheumann gab sie nach dem 4. November 1989 über einen Artikel an der Studiowandzeitung im Berliner Betriebsteil zurück – und distanzierte sich von der Auszeichnung und dem Staat DDR.
Ein guter Kollege
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