Da steht sie wieder, die Kogge der DKP, unübersehbar mitten auf dem Else-Rauch-Platz und die Anwohner wissen, es ist wieder Methfesselfest.
Die Kogge wurde Ende der 1970er Jahre gebaut als Attraktion für die damals noch zahlreichen Stadtteilfeste der DKP in allen Hamburger Bezirken (gerne erinnern wir uns auch immer wieder an die Schinkelfeste der DKP-Nord) und für die UZ-Pressefeste, wo sie im nächsten Jahr auch wieder zum Einsatz kommt. Kapitän der Kogge war Jahrzehnte unser im letzten Jahr verstorbener Genosse Oschi Mathießen.
„Mit Vergnügen Position beziehen“ ist das übergeordnete Motto des Methfesselfestes der letzten Jahre, eines der letzten nicht kommerziellen Stadteilfeste Hamburgs, worauf die Organisatoren besonderen Wert legen und auch zu Recht stolz darauf sind. Alle Helfer arbeiten noch immer ehrenamtlich und auch die Kulturschaffenden treten für eine geringe Aufwandsentschädigung an.
Entgegen dem Mainstream der Eventkultur hat sich das Methfesselfest zu einem wichtigen Treffpunkt der linken Kräfte in Hamburg und auch darüber hinaus entwickelt. „… auf dem Methfesselfest trifft man Leute, die man manchmal das ganze Jahr nicht gesehen hat“, so der Mitorganisator Wolfgang Mix zum „neuen deutschland“ 2012. Das Methfesselfest bietet eine geballte Ladung linker Kultur, bei der alle mitmachen können, Anwohner tragen Gedichte vor. Am Sonntag startet die gemeinsame Trommel-Session mit Flüchtlingen, die im antifaschistischen Ferienheim Heideruh wohnen, und einer Trommelgruppe. Reiht euch ein! Bringt eure Trommeln mit!
Wozu brauchen wir olympische Spiele in Hamburg, wenn es doch das Methfesselfest schon gibt!
Und das seit mehr als vierzig Jahren! Das erste Methfesselfest gab es bereits 1974, damals noch als Stadtteilfest der DKP-Eimsbüttel, auf dem Gelände der heutigen Lenzsiedlung. Wegen der Bauarbeiten zur Errichtung derselben, zog das Methfesselfest 1975 auf den Spielplatz an der Methfesselstraße (heute Else-Rauch-Platz), nach der das Methfesselfest bis heute seinen Namen hat. Diese Feste gab es so bis 1990. 1995 fand sich ein Organisationteam, das in unterschiedlichen Besetzungen bis heute arbeitet, welches das Fest als linkes Initiativen- und Bündnisfest fortführt.