Je näher die UZ-Friedenstage in Berlin rücken, umso häufiger höre ich den Versprecher: UZ-Pressefest – UZ-Friedensfest, liegt ja auch nahe. Sogar dem Kollegen Karl von der Seite 16 musste ich ein „Friedensfest“ aus dem Text fischen (dabei müsste der Layouter der Friedenstage-Materialien es eigentlich besser wissen) und was mir gerade beim Speichern dieser Datei passiert ist, da lassen wir mal das Deckmäntelchen des Schweigens drüber fallen.
Die UZ-Friedenstage werden einen anderen Charakter haben als das UZ-Pressefest, so viel ist klar. Sie werden kleiner sein, mit einem Dach über dem Kopf bei den inhaltlichen Runden (dem Dach des ND-Hauses), einem Innenhof, der der Solidarität mit Kuba gewidmet ist, und Infoständen und einer Bühne vor dem Haus.
Ein Fest werden die Tage vom 23. bis 25. August in Berlin aber trotzdem werden. Ein Fest für den Frieden. Das steht auch im Mittelpunkt des Kulturprogramms.
In ihrem musikalischem Abend „… nicht mehr auffindbar nach dem dritten“ argumentieren Gina Pietsch und Bardo Henning nicht nur mit Bertolt Brecht gegen den Krieg. „Friede dem Bäcker und seinen Liebschaften“ wünschte sich etwa Pablo Neruda, und Georges Brassens behauptete sarkastisch: „Ich bin ein Fan, Herr Oberst gestatten, von Weltkrieg Nr. 1“.
Hartmut König, Gründer der ersten DDR-Beatband „Team 4“ und des „Oktoberklubs“, Komponist und Autor zahlreicher Friedenslieder, wird da sein und uns (nicht nur musikalisch) den ersten und bisher einzigen Friedensstaat auf deutschem Boden näher bringen.
Auch da sein werden Bejarano und Microphone Mafia. Mit ihrem Programm erinnern Kutlu Yurtseven und Joram Bejarano nicht nur an die großartige Antifaschistin und Musikerin Esther Bejarano, sondern spielen Lieder, die vom Grauen von Faschismus und Krieg erzählen, die aber auch Hoffnung machen und Kraft geben für heutige und zukünftige Kämpfe.
Auch Tino Eisbrenner wird da sein bei den UZ-Friedenstagen, und ohne ihn gefragt zu haben bin ich sicher, dass er neben Berichten über seine kürzliche Reise nach Russland unter vielen anderen auch sein „Lied vom Frieden“ im Gepäck haben wird.
Und dann kommen da noch Calum Baird, Erich Schaffner, Daniel Osorio, Betty Rossa, Tobias Thiele und Lesungen und Filme und natürlich ein Diskussionsprogramm, das sich sehen lassen kann. So werden wir auf den UZ-Friedenstagen aus allen Richtungen beleuchten, wie man sich gegen den Krieg stellen kann. Musikalisch, in Gedichtform oder in der politischen Aktion.
Wir sehen uns in Berlin – es wäre uns ein Fest!
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