Einer, der planmäßig ins Wasser geschmissen wurde. So könnte man die Wahl von Lars Mörking zum Chefredakteur der UZ im Jahr 2017 nennen. Es war der Plan, dass er Lucas Zeise in dieser Funktion folgen sollte, darum wählte ihn der DKP-Parteivorstand zunächst zu dessen Stellvertreter. Gesundheitliche Probleme machten ein schnelleres Ausscheiden von Lucas nötig. Für Lars wurden aus einem Jahr Vorbereitungszeit auf die Rolle des Chefredakteurs drei Monate.
Jetzt hat die Corona-Pandemie seine Pläne einer einjährigen Auslandsreise vorerst zunichte gemacht – die des Parteivorstandes und der UZ-Redaktion allerdings nicht. Nachfolgerin von Lars soll die stellvertretende Parteivorsitzende Wera Richter werden. Mit der kommenden Ausgabe der UZ übernimmt sie diese Aufgabe. Die vorliegende Ausgabe ist die letzte, die Lars Mörking als Chefredakteur geleitet hat.
Die UZ-Redaktion und die Deutsche Kommunistische Partei haben Lars zu danken. Er hat die UZ gemeinsam mit dem Redaktionskollektiv jünger und interessanter gemacht, neue Ideen und neues Selbstbewusstsein reingebracht. Auf dem 22. Parteitag sprach er wie selbstverständlich von „unserer Lieblingszeitung“. Den Prozess der Verjüngung des Redaktionskollektivs hat Lars vorangetrieben, ohne „die Alten“ außen vor zu lassen. Es ging und geht darum, den Wissenstransfer von den erfahrenen Redakteuren zu den „Neuen“ abzusichern. Auch um den journalistischen Nachwuchs war Lars bemüht – zum Beispiel auf dem UZ-Pressefest mit einem Workshop zum Zeitungmachen im Kinderbereich (Foto). Allein das Aufhängen des Basketballkorbs im Hof der Hoffnungstraße hat nicht geklappt. Dafür fehlte die Zeit.
Lars ist seit 2014 bei der UZ. Als Redakteur war er zuerst für das Ressort Wirtschaft und Soziales und dann für Internationales zuständig. Gleichzeitig zeigte er im Redaktionskollektiv, dass er auch in der Lage sein würde, dessen Führung zu übernehmen. Dass dies dann ohne Einarbeitung vonstatten gehen musste und trotzdem ohne große Reibungsverluste funktionierte, steht für die Qualität der Arbeit von Lars.
Wir hoffen, dass Lars uns für die Arbeit der UZ noch lange zur Verfügung steht und wir wünschen ihm, dass die Corona-Beschränkungen für Auslandsreisen bald wegfallen – es muss ja nicht gleich ein ganzes Jahr sein.
Patrik Köbele, Vorsitzender der DKP
UZ-Redaktion