Danke für diesen Artikel von Christa Kozik! Was ich allerdings vermisse: In der DDR wurde nicht gegendert? Die Frauen mussten sich nicht gegen ihre Arbeitskollegen behaupten, sie erhielten gleiches Geld für gleiche Arbeit? Ist das denn ein Kampf um die Gleichberechtigung der Frau?
Ja, das war es! Es ging eben um die Gleichberechtigung in der Gesellschaft. Wir fingen in der DDR damit an. Noch längst nicht war alles schon gut genug. Und die Männer, einschließlich ich, hatten viel zu lernen. Aber ich wollte es so: Eine gleichberechtigte Frau an meiner Seite. Das ist mir gelungen.
Aber noch etwas war eigenartig: Mit einem Mal mussten wir Männer um Gleichberechtigung kämpfen: Da mussten doch die Frauen im Monat einen Tag weniger als wir Männer arbeiten – und das bei vollem Lohnausgleich. Aber die meisten Männer fanden das völlig in Ordnung. Ich hatte die Hoffnung, dass es bald den 6-Stunden-Tag geben wird. So wäre die familiäre Arbeitsteilung einfacher zu machen gewesen.
Ach so, was ich noch vergessen habe: da gab es doch auch Kindergärten, keine Kindertagesstätten, den Hort nach der Schule und das Kindergarten- und Schulessen. Kein Wunder, dass die Frauen nicht mehr am Herd stehen mussten, also lieber arbeiten gingen. Oder mussten sie arbeiten gehen, weil sonst das „Haushaltsgeld“ nicht reichte? Wohl mit „Nichten!“ – es ging den meisten eben um ein erfülltes Leben, und nicht nur darum, im Haus und am Herd anwesend zu sein. Ja, ja, wann werden diese Zeiten wiederkommen, wann?