„Anton Raab – der Fußballer, der den Hitlergruß verweigerte“, ist der Titel einer Veranstaltung, die am 29. Juli in Frankfurt/Main stattfindet. Den Anstoß gab ein UZ-Artikel vom 14. Februar von Ortwin Bickhove-Swiderski, der über Raab geforscht und berichtet hatte. Das Fazit des Gewerkschafters aus Dülmen: Eine Ehrung des Fußballers durch Eintracht Frankfurt oder den DFB sei überfällig. Er machte auch konkrete Anregungen, zum Beispiel eine Straße nach Raab zu benennen oder eine Ausstellung in der DFB-Zentrale zu organisieren. Eintracht-Fans haben die Idee nun aufgegriffen und Swiderski eingeladen, um über Möglichkeiten einer Ehrung Raabs zu diskutieren.
Raabs Geschichte ist außergewöhnlich. Geboren 1913, spielte er im Alter von 19 Jahren für die Eintracht, die 1932 Deutscher Vizemeister war. Raab war in der Jugendnationalmannschaft und erhielt aus den Händen von Sepp Herberger, der 1933 in die NSDAP eingetreten war, die Kapitänsbinde. Seine Mannschaft spielte in Stuttgart vor dem Auftritt der deutschen Nationalmannschaft vor 45.000 Zuschauern. Die Junioren mussten sich vor der Ehrentribüne – prall gefüllt mit Nazi-Würdenträgern – aufstellen. Zuschauer und Spieler begrüßten die Nazis wie üblich mit dem Hitlergruß. Eine Hand blieb unten, die des Mannschaftskapitäns Raab.
Es folgten Gefängnis und Misshandlungen, eine spektakuläre Flucht nach Frankreich, wo sich Raab der Résistance anschloss. Einer erneuten Verhaftung konnte er sich entziehen, wurde über Jahre versteckt. Erst im Jahre 1944 konnte Anton Raab in die befreite Stadt Nantes zurückkehren und wurde Spieler, später Trainer und Sportdirektor für seinen „neuen“ Verein, den FC Nantes.
Mittwoch, 29. Juli, 18 Uhr, Gaststätte „Germania“ Schwanheimer Bahnstraße 98, Frankfurt/Main