Dass das seit 1971 an jedem 23. April in Regensburg begangene Gedenken an die Opfer des Faschismus in den letzten Jahren in Form eines Gedenkweges mit verschiedenen Stationen stattgefunden hat, bei dem sehr verschiedene gesellschaftliche Kräfte – Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft ehemaliges KZ Flossenbürg und der VVN-BdA, Vertreter der Kirchen, der Jüdischen Gemeinde und der Zeugen Jehovas, Genossinnen und Genossen linker Jugendorganisationen und DGB-Kolleginnen und Kollegen – unter der Schirmherrschaft der Stadt Regensburg zusammenwirkten, mag Ursula Vogt missfallen. Ihre Behauptung, „wie schon letztes Jahr“ habe „man“ auch in diesem Jahr „Demonstration und Kundgebung“ – „mit Corona als Begründung“ – ausfallen lassen, während die DKP Regensburg „in ehrendem Angedenken Blumen am Mahnmal“ niederlegte, verwundert jedoch. Ich jedenfalls konnte online am Nachmittag des 23. April, nach einem Beitrag der Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer (SPD), Gedenkansprachen von sieben verschiedenen Menschen anhören, die an sechs verschiedenen blumengeschmückten Orten in der Stadt – den traditionellen Stationen des Gedenkweges – an verschiedene Opfergruppen erinnerten. Ja, dieser Gedenkweg hat stattgefunden. Online, wie sehr viele andere Veranstaltungen in diesen Tagen auch. Ausgefallen ist das Gedenken nicht.
Ehrung fand online statt
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