Am 22. März war Weltwassertag. Seit 1993 bringt die UNO das Problem der sich ständig verschlechternden Trinkwasserqualität ins Bewusstsein. Doch die existentielle Bedeutung des Wassers als einer Grundlage für menschliches Leben hat längst die Gier transnationaler Großkonzerne und Spekulanten geweckt.
Anlagen in Wasserfonds gelten als eines der sichersten und profitabelsten „Investments“. Sie bauen auf Wasserknappheit auf der Südhalbkugel und in den entwickelten Ländern auf die Privatisierung der vormals öffentlichen Wasserversorgung.
Zwar könnte durch Wasserpipelines und Einsatz moderner Technologie bei der Entsalzung von Meerwasser, der Brauchwasseraufbereitung und der Filtrierung bei gleichzeitiger Senkung des örtlichen Verbrauchs durch Aufgabe wasserintensiver Monokulturen in der Landwirtschaft vielerorts die gröbste Wassernot gelindert werden, doch das widerspräche kapitalistischen Spielregeln.
Die „Erfolge“ dieser Spielart des freien Welthandels sind beeindruckend. In manchen in Unterentwicklung gehaltenen Ländern verbrauchen ausländische Touristen mehr sauberes Trinkwasser als die gesamte Landesbevölkerung. UNICEF erklärte anlässlich des Welttages, schon heute hätten über 660 Millionen Menschen keinen täglichen Zugang zu sauberem Wasser und 2,4 Milliarden Menschen hätten keine hygienischen Toilettenanlagen. Durch verschmutztes Trinkwasser und mangelnde Hygiene sterben jeden Tag mehr als 800 Kinder.
Bis zum Ende des Jahrzehnts sei – laut Goldman-Sachs – mit einem Wachstum der Wasserbranche von derzeit 500 Milliarden auf rund zwei Billionen US-Dollar zu rechnen. Von den rund 15 Wasserfonds auf dem Markt sei der gut vier Milliarden Euro schwere „Pictet Water“ der größte. Auf Fünf-Jahres-Sicht habe der Schweizer Fonds eine Rendite von fast 75 Prozent abgeworfen.
Eine Zukunft mit ausreichend Trinkwasser guter Qualität für alle wird es nur geben, wenn Wasser weder eine Profitquelle für Kapitalisten noch ein Kriegsgrund bleibt.