Als Reaktion auf die Ergebnisse der Bundestagswahlen finden nun die Rituale der Akteure statt: Bei den Siegern die Koalitionsverhandlungen, bei den Verlieren werden Begriffe wie „Neuanfang“ und „Zerreißprobe“ durch die Gebetsmühlen gejagt.
Über Laschet kreisen die Geier. Das sind die, die bei den Wahlen als CDU-Kandidaten nicht mehr an erhoffte Tröge gekommen sind. Der Berliner Christdemokrat Peter Mair bringt das auf den Punkt und fordert von dem gescheiterten Kanzlerkandidaten eine persönliche Entschuldigung bei den Abgeordneten, die ihre Mandate verloren haben. Kurzum: Bei der CDU werden die Messer gewetzt, die Bauernopfer zum Abschuss freigegeben. Die, deren Schamfrist geendet zu haben scheint, bringen sich als Hoffnungsträger in Stellung: Philipp Amthor schwafelt wohl nicht uneigennützig von einer „Beteiligung der Basis“ bei der Wahl eines neuen CDU-Vorsitzenden, während Hendrik Wüst das Erbe des NRW-Ministerpräsidenten Armin Laschet antritt.
Die nun anstehenden Personalwechsel sind folglich alles Mögliche – nur kein Neuanfang der Union.WSK