Obwohl die Auslastung in ostdeutschen Kindergärten abnimmt, bleibt die Belastung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hoch. Das geht aus einem Bericht des MDR hervor. Nachdem jahrelang zu wenige Plätze vorhanden waren und mit der Begründung des „Fachkräftemangels“ kaum Kapazitäten geschaffen wurden, stehe nun die Schließung von Kitas in Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt zur Debatte. In dem Bericht kommt ein Kita-Leiter aus Belgershain in der Nähe von Leipzig zu Wort, der über einen hohen Stand von Langzeiterkrankten berichtet: „Die Kollegen resignieren, da sie immer weniger die Möglichkeit sehen, gute Arbeit zu leisten und Kindern zu helfen.“ Trotz der nun abnehmenden Zahl von Kindern werde der Betreuungsschlüssel nicht angepasst. Im Ergebnis würden Auszubildende nicht übernommen, Stellen nicht mehr nachbesetzt und Arbeitszeiten verkürzt. Um die Qualität der Betreuung zu verbessern, Arbeitsplatzsicherheit zu gewährleisten und Kitas zu erhalten, fordern Wohlfahrtsverbände eine Absenkung des Betreuungsschlüssels. Das sei bislang jedoch nur in Thüringen aufgegriffen und in den Landtag eingebracht worden. Dort soll nach dem Willen der Landesregierung zukünftig eine Erzieherin für zwölf Kinder über drei Jahren zuständig sein.
Drohende Kita-Schließungen
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